Schüler-/Wissenschaftlerprojekt besucht Nationalpark Nordschwarzwald

11. November 2015 / Orlin Mitov, Susanne Kost

Mit dem Ranger Patrick Stader auf Exkursion durch den Nationalpark.

Exkursionen sind im Kooperationsprojekt „Wirtschafts- und Naturräume: Landschaft als Ressource und Spiegel gesellschaftlicher Prozesse“ ein wichtiger Baustein. Bei Ausflügen in die Umgebung können die Schüler unmittelbar die Beschaffenheit der Landschaft und deren Entwicklung nachvollziehen. Als erstes Ziel stand der Nationalpark Schwarzwald auf dem Programm, den wir mit den SchülerInnen und LehrerInnen der Theodor-Heuss-Schule (Reutlingen) und der Wilhelm-Schickard-Schule (Tübingen) am 17.10.15 besucht haben.

 


(Quelle: Susanne Kost)

 

Der Nationalpark

Unser Startpunkt im Nationalpark war das Naturschutzzentrum Ruhestein, wo wir auch unseren Ranger und Guide Patrick Stader trafen. Im Informationszentrum bekamen wir Einblicke in die Entstehungsgeschichte, die landschaftlich-naturräumlichen Besonderheiten und festgelegten Zonierungen des Nationalparks Nordschwarzwald. Der jüngste Nationalpark der Bundesrepublik umfasst ca. 100 km 2 und erstreckt sich über zwei voneinander getrennte Gebiete um den Ruhestein im Süden und den Hohen Ochsenkopf im Norden. Das Territorium des Parks ist in drei Bereiche unterteilt: eine Kernzone, wo der Mensch nicht mehr eingreift, eine Entwicklungszone, welche in den nächsten 30 Jahren in die Kernzone übergehen wird und eine Managementzone vor allem entlang der Grenzen des Parks, die etwa 25 Prozent der Gesamtfläche ausmacht und in der auch langfristig gepflegt und eingegriffen wird.

 


(Quelle: WSS)

 

Wanderung zum Wildsee

Von Ruhestein aus ging es auf eine ca. 2-stündige Wanderung zum Wildsee, ein Karsee mitten im Herzen der Kernzone. An vielen Punkten unterwegs bekam die Gruppe von Patrick Stader eine Einführung zu markanten Aspekten der Flora und Fauna des Parks sowie zu Besonderheiten des Landschaftsraums. Interessant war beispielsweise die Entstehungsgeschichte der sogenannten „Grinden“ oder Hochweiden, die über Jahrhunderte für landwirtschaftliche Zwecke benutzt wurden und auch heute noch zur Managementzone des Parks gehören.


(Quelle: Susanne Kost)

 

Auf dem Weg zum Wildsee wurde besonders der Übergang und Unterschied zwischen den wirtschaftlich genutzten Flächen rund um das Informationszentrum und die Skilifte, die nicht innerhalb des Parks liegen, und den Wäldern in der Kernzone besonders deutlich. Der Wildsee liegt im sogenannten Bannwald, ein Gebiet in dem der Mensch seit über 100 Jahren nicht mehr eingreift. Sehr eindrücklich erklärte Herr Stader am Ufer des Wildsees die ökologischen Funktionen eines Nationalparks anhand der Waldzyklen. Für viele Arten, welche nur in älteren Wäldern (ohne forstwirtschaftliche Ernte) existieren oder diese bevorzugen, ist der Nationalpark heutzutage das einzige mögliche Habitat für den Artenerhalt.

 


(Quelle: Susanne Kost)

    

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