Forschungsprojekte
Wirtschafts- und Naturräume: Landschaft als Ressource und Spiegel gesellschaftlicher
Veränderungen
Landschaften verändern sich durch gesellschaftliche Entwicklungen, neue Wirtschaftsweisen und
Lebensstile. Was in verschiedenen Zeitepochen den Lebens- und Arbeitsalltag bestimmte, hat durch
gesellschaftliche Erneuerungen zu räumlichen Veränderungen und ästhetischen Umwertungen geführt.
Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt zwischen Schülern, Lehrern und Wissenschaftlern. Mit Hilfe
von Recherchen, Vorträgen, Übungen, Exkursionen und Befragungen wollen wir die Schüler dazu
befähigen, ihr eigenes Umfeld, ihren Landschafts- und Alltagsraum mit anderen Augen neu zu
entdecken. Mit diesem disziplinübergreifenden Projekt verknüpfen wir die Stärke der angewandten
Sozialwissenschaften mit den heutigen Herausforderungen der Landschaftsplanung und
Regionalentwicklung.
Laufzeit: 08/2014 - 08/2016
Mittelherkunft: Robert Bosch Stiftung
Leitung: Dr. Susanne Kost
Bearbeitung: Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Schickard-Schule Tübingen, der
Theodor-Heuss-Schule Reutlingen, Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität
Stuttgart sowie mit inhaltlicher Unterstützung der FH Rottenburg (Prof. Heidi Megerle) und anderer
externer Fachleute.
Kulturelle Muster in der Wahrnehmung und Bewertung von Landschaft
Landschaft wird nicht nur anhand ihrer Beschaffenheit bewertet, sondern auch anhand ihrer
ästhetischen Botschaft. Bei der Betrachtung und Bewertung eines Raumes setzen wir diesen mit uns
bekannten Landschaften kognitiv, ästhetisch und emotional ins Verhältnis. Dieses
Landschaftsbewusstsein wird vom kulturellen Hintergrund des Betrachters wie von gesellschaftlichen
Wertesystemen gleichermaßen beeinflusst.
Die zentrale Frage dieses Forschungsprojektes ist, wie Landschaft in verschiedenen
Kulturräumen wahrgenommen und bewertet wird, ob sich spezifische Muster der Landschaftswahrnehmung
identifizieren lassen und wie sich diese unterscheiden. Ziel ist es, in einer explorativen Studie
in Deutschland und in den Niederlanden kulturelle Muster der Landschaftswahrnehmung zu erfassen.
Die qualitative Ausrichtung der Studie verfolgt dabei das Ziel, Entdeckungszusammenhänge zwischen
der Wahrnehmung, sprachlichen Beschreibung, Deutung und Bewertung von Landschaft und damit im
Zusammenhang stehende Handlungen und Nutzungen in spezifischen Landschaftsräumen zu erkennen. Die
Laiensicht steht dabei im Mittelpunkt der Untersuchung. Eine Befragung von Laien soll darüber
Aufschluss geben, ob sich ein spezifisches Naturverhältnis entwickelt hat und ob sich dies
beispielsweise im Sprachrepertoire, den Werthaltungen und Assoziationen zu Landschaft abbildet.
Laufzeit: 12/2013 – 11/2015
Mittelherkunft: DFG
Projektleitung und Bearbeitung: Dr. Susanne Kost
Veröffentlichungen (Auswahl)
2015
The concept of “new nature” - a paradigm shift in how to deal with complex spatial
questions. In: Czechowski, D.; Hauck, T.; Hausladen, G. (Ed.): Revising Green Infrastructure:
Concepts between Nature and Design. Taylor & Francis. Boca Raton.
Urbane Landwirtschaft in der Metropole Ruhr – Wunsch und Ohnmacht. In: Kost, S.;
Schönwald, A. (Hrsg.): Landschaftswandel – Wandel von Machtstrukturen. Reihe: RaumFragen: Stadt –
Region – Landschaft. Springer VS. Wiesbaden.
Herausgeberschaft:
Kost, Susanne; Schönwald, Antje (Hrsg.):
Landschaftswandel – Wandel von Machtstrukturen. Reihe: RaumFragen: Stadt – Region –
Landschaft. Springer VS. Wiesbaden.
2014
Hemmnisse und Chancen der Landwirtschaft im Emscher Landschaftspark. Ergebnisse einer Befragung
von Landwirten in ausgewählten Teilräumen des Emscher Landschaftsparks.
Online-Dokument. (2014)
Stadt und Ökologie, Gesellschaft und Umwelt. Im Rahmen des Projektseminars „Nachhaltige
Stadtentwicklung“ an der Universität Konstanz (13.06.14)
2013
Transformation von Landschaft durch (regenerative) Energieträger. Zur Bedeutung der
Bewohnersicht. In: Gailing, L.; Leibenath, M. (Hrsg.) (2013): Neue Energielandschaften – Neue
Perspektiven der Landschaftsforschung. Reihe: RaumFragen: Stadt-Region-Landschaft. Springer VS. S.
121-136.
Landschaftsgenese und Mentalität als kulturelles Muster. Das Landschaftsverständnis in den
Niederlanden. In: Bruns, D.; Kühne, O. (Hrsg.) (2013): Landschaften: Theorie, Praxis und
internationale Bezüge. Heft 5 InK_Landschaft – Institut norddeutsche Kulturlandschaft, Lübeck.
Oceano. Schwerin.
Identität, Ästhetik und Regionale Entwicklung – In Erinnerung an Detlev Ipsen. In: Brand,
Ortrun; Dörhöfer, Steffen; Eser, Patrick (Hrsg.) (2013): Die konflikthafte Konstitution der Region.
Kultur, Politik, Ökonomie. Münster. Westfälisches Dampfboot.
2012
Integrated design as an opportunity to develop green infrastructures within complex spatial
questions. Mit Bartelse, Gabrielle. Sammelband anlässlich des Symposiums “Designing nature as
infrastructure” 29.-30.11.12, TU München. (2012)
Mehr als eine Heimat. In: Heimat – was ist das? Hrsg. Landmuseum Wasserschloss Wülmersen.
(2012)
2010
Schützen und Nutzen. In: Garten und Landschaft. 11/2010. Callwey-Verlag München. S. 28-31.
Vom Making of Landscape zur Machbarkeit von Natur. In: Garten und Landschaft. 5/2010.
Callwey-Verlag München. S. 36-39.
Analyse der Nutzungsgeschichte und der Planungs- und Beteiligungsformen der Schachtanlage Asse
II. Bericht zum Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz. Mit Ipsen,
D.; Weichler, H. (2010). Online-Ressource:
http://www.uni-kassel.de/fb6/AEP/pdf/Endbericht_Asse_II.pdf
2009
Darüber hinaus – Raum und Landschaft anders betrachtet / Beyond – Another view on space and
landscape. Kulturbedingte Unterschiede im Landschaftsbewusstsein. Online-Ressource (2009):
https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn:nbn:de:hebis:34-2011101139298/3/BeyondLandschaftRaum.pdf
The Making of Nature. Eine Untersuchung zur Mentalität der Machbarkeit, ihre Auswirkung auf die
Planungskultur und die Zukunft europäischer Kulturlandschaften. Am Beispiel Niederlande.
Metropolis-Verlag. Marburg. 2009.
Vorträge (Auswahl)
"Die Deutung der urbanen Landschaft – Aneignungen und Wahrnehmungsmuster" auf der 7.
Hessenkonferenz Stadtforschung "Schöne urbane Landschaften?" im Schader-Forum Darmstadt (08.10.15)
„Hemmnisse und Chancen der Landwirtschaft im Emscher Landschaftspark - Ergebnisse einer
Befragung von Landwirten in ausgewählten Teilräumen des Emscher Landschaftsparks" im Rahmen
der Abschlussveranstaltung des Projektes „Zukunftsforum Urbane Landwirtschaft“ der
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (27.08.14)
„China. Vom Perlflussdelta nach Peking“ Spangenberg. (27.11.13)
Empirie der Planungskulturforschung. Werkstattgespräch II. Datenerhebung und -auswertung
planungskultureller Empirie. Impulsreferat im Rahmen des Werkstattgesprächs: Vielfalt der
Planungskulturen – theoretisch-konzeptionelle Ansätze aus verschiedenen Fachdisziplinen,
Universität Hannover (18.10.13)
„Landwirtschaft in der Metropole Ruhr - Wunsch und Ohnmacht“ an der FH Rottenburg im
Rahmen des Arbeitskreises der Landscape Research Group. (27.09.13)
„Sozial-räumliche Dimensionen der Landschaftsentwicklung. Ergebnisse einer repräsentativen
Befragung im Ruhrgebiet“ im Rahmen der Statuskonferenz zur BMBF-Fördermaßnahme „Nachhaltiges
Landmanagement”, Berlin. (17.-19.04.13)
„Planungskultur?! Nur eine Professionsfrage? Zur Bedeutung der Bewohner, Nutzer, Laien in der
[Kultur der] Planung“ Impulsreferat zum Werkstattgespräch: Vielfalt der Planungskulturen –
theoretisch-konzeptionelle Ansätze aus verschiedenen Fachdisziplinen, Universität Stuttgart
(22./23.02.13)
„Werden und Vergehen einer Landschaft – Herausforderungen für eine Region. Die Beispiele
Ruhrgebiet und Niederlausitz“ an der Hochschule Neubrandenburg (11.01.13)
„Integrated design as an opportunity to develop green infrastructures within complex spatial
questions“ an der TU München im Rahmen der internationalen Konferenz „Designing nature as
infrastructure” (29./30.11.12.)
„Wie wird Landschaft wahrgenommen? Zur Bedeutung von Raum und Landschaft. Empirische Einblicke
ins Ruhrgebiet und in die Niederlausitz“ Referentin auf dem Workshop „Migrantenlandschaft“ des
Bund Heimat und Umwelt (BHU) in Köln, (08/12)
„Landschaftsgenese und Mentalität. Der Landschaftsbegriff in den Niederlanden.“ Referentin
auf der Tagung „Landschaften. Theorie, Praxis und internationale Bezüge. Europäische Akademie
Otzenhausen. (02/12)
„Kommunikation und Partizipation in der Landschaftsarchitektur - Möglichkeiten und Grenzen“
Hochschule Weihenstephan. (12/11)
„Die Dynamik der Kulturlandschaft - Prozess, Einflüsse, Anforderungen“ an der FH Erfurt.
(06/11)